Wien und Bratislava
Althandwerker im LVH.apa - Mai 2018
1. Tag – Mittwoch, 02. Mai 2018
Abfahrt am frühen Morgen ab Südtirol. Fahrt übern Brenner/Lofer mit Kaffeepause und Mittagessen unterwegs. Ankunft in Wien am späteren Nachmittag und Bezug der Zimmer. Erfrischungspause. Anschließend Zusammentreffen mit der Reiseführung und kurzer Stadtspaziergang. Gemeinsames Abendessen im Restaurant und Übernachtung im Hotel.
2. Tag – Donnerstag, 03. Mai 2018
Im Anschluss an das Frühstücksbuffet starteten wir zu einer erlebnisreichen Stadtrundfahrt durch Wien, bei der viele Prachtbauten und schöne Plätze bewundert wurden.
Wien, das in der sonnensatten Donauebene liegt und vom Wienerwald umrahmt wird, vermischt längst den Glanz und die Glorie seiner Vergangenheit mit der Dynamik des Zeitgeistes und den Visionen von morgen. Die wachsende Metropole gilt seit Jahren als eine der lebenswertesten Großstädte der Welt. Die Jahrhunderte als Kaiserstadt des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation und imperiale Residenzstadt der Kaiser von Österreich haben prächtige Bauwerke, überreiche Museen und eine kosmopolitische Gesellschaft zurückgelassen. Mal war Wien der Mittelpunkt eines Weltreiches, das große Teile Europas umfasste, mal ein gefährdeter Vorposten des Westens im Osten, mal ein aufnahmebereiter Zufluchtsort des Ostens im Westen. Die Donaumetropole verband mehr als ein Dutzend Nationen und Kulturen deutscher, jüdischer, italienischer, slawischer und magyarischer Provenienz. Und wenn der Stadt durch die kaiserliche Regentschaft Kosmopolitismus und ein einzigartiger Kunstreichtum beschert wurde, so erzeugte das Völkergemisch immer auch Klassenunterschiede und jene vielstöckig geschichtete Mentalität, die das »Versuchsmaterial für Sigmund Freud abgab«, wie Wiener ›Selbsthasslust‹ lästert. Pessimisten – und hier sind sie es alle – haben die funktionierenden Legenden Wiens längst totgesagt. Die Gegenwart indes sieht sie wieder munter Oberwasser gewinnen, wenn auch in nostalgieferner Form. Sei es, dass die Operette als Musical und das Burgtheater als Experimentierfeld wieder auferstanden sind, das Kaffeehaus ohne Literaten-Rudel und die Literatur ohne Kaffeehaus-Repräsentanz nicht gerade dahinsiecht, das süße Mädel mit Aktentasche aufkreuzt. Strahlend hergerichtet, lebendig, mondän, selbstbewusst und ungeheuer liebenswürdig ist Wien. Seine Drehscheiben-Rolle zwischen Südost- und Westeuropa füllt die Stadt in idealer Weise aus. Als hätte der Eiserne Vorhang nie existiert, träfen sich hier Ungarn, Slowaken und Deutsche mit Österreichern, Kroaten und Polen. Dieser geschäftige Hintergrund betont noch die historische Grandezza.
Danach ging es hoch hinaus. Auf dem Riesenrad im Prater mit einem perfekten Ausblick über die Stadt. Ein Erlebnis mit einem Kaiserwetter noch dazu. Der „Prater“, der größte Vergnügungspark Europas gehört mit seinen 250 Jahren zu einer der wichtigsten Sehenswürdigkeiten von Wien.
Am Nachmittag stand die mysteriöse Unterwelt von Wien auf den Programm. Wien einmal anders als gewohnt. Das versteckte Wien abseits der kaiserlichen Prunkbauten. Wiens Untergrund ist von tausenden Gängen und Kellern durchzogen. Die tiefsten (20 Meter) wurden zwischen Römerzeit und Mittelalter errichtet. Die Nazis verbanden viele dieser Keller mit Gängen zu einem gigantischen Luftschutzsystem.
3. Tag – Freitag, 04. Mai 2018
Nach dem Frühstück Check-Out. Der Bus brachte uns zur Anlegestelle an der Donau und von dort fuhren wir mit dem Schiff: Twin City Liners nach Bratislava. Schiff Ahoi – wir genossen die 70-minütige Fahrt auf der Donau. Der Reisebus und die slowakische Reiseführerin erwarteten uns an der Anlegestelle von Bratislava, und fuhren uns nach einer kurzen Stadtrundfahrt zur Burg. Nach dem gemeinsamen Mittagessen in einem tollen Restaurant in der Nähe folgte ein Stadtrundgang durch Bratislava.
Die slowakische Hauptstadt liegt zwar auf der Route der beliebten Donau-Kreuzfahrten und direkt an zwei Landesgrenzen, gleichzeitig aber in einer Art touristischem Bermudadreieck zwischen den unvermeidlichen Schönen Prag, Wien und Budapest. Zugleich "gehypt und vergessen", findet Michal Hvorecky, ein bekannter slowakischer Schriftsteller. Man befinde sich doch immer an einer Schnittstelle, zwischen deutschsprachiger und slawischer Welt, im Krieg einst an der Front zum Nazi-Reich, dann an der Kante des Eisernen Vorhangs. "Noch vor hundert Jahren war Bratislava eine mehrheitlich deutschsprachige, österreichisch-ungarisch-jüdische Stadt", genannt Pressburg, erinnert er. Die Donaustadt durchlebte ihre Glanzzeit unter Maria Theresia unter anderem als Kronstadt der Ungarischen Monarchie.
Bratislava ist eine wunderbare Stadt, die man nicht nur gesehen, sondern auch erlebt haben muss. Ein Mix aus Mittelalter, K&K-Charme, Jugendstil, Plattenbauten und Moderne aus Stahl und Glas. Bratislava unterschätzt man. Es ist nicht nur eine Stadt mit einem wunderbaren Stadtkern, sondern auch mit vielen freundlichen und lustigen Menschen. Man fühlt sich sehr schnell wohl und sie machen es einem auch recht leicht – denn gerade die Küche ist hervorragend und mit Gastfreundschaft wird nicht gespart.
4. Tag – Samstag, 05. Mai 2018
Frühstück im Hotel und Check-Out. Wir fuhren weiter Richtung Wörthersee.
Nach einer aufregenden Reise durch Wien und Bratislava erwartete uns am Nachmittag die Ankunft in Pörtschach am Wörthersee, wo am Ende der Reise noch Ausspannen und Genießen angesagt war, im Parkhotel Pörtschach**** Superior, Idyllisch auf einer Halbinsel gelegenes Haus mit einzigartigem Seeblick, und einer Küche, die kulinarische Köstlichkeiten aus vorwiegend regionalen Produkten bietet.
5. Tag – Sonntag, 06. Mai 2018
Am Sonntag hieß es Abschiednehmen von Pörtschach. Nach dem Frühstück Check-Out und Fahrt über Villach und Lienz zurück nach Südtirol. Auf dem Heimweg gab es noch ein abschließendes Mittagessen am schönen Millstättersee.
Ein Reisebericht von Angelo Angerami - LVH.apa